Scharf: Wenn Menschen sich gegenseitig achten, wird die Gesellschaft menschlicher, resilienter und stärker
München. Die Demokratie steht aktuell vor zahlreichen Herausforderungen – umso wichtiger, dass heute in einer gemeinsamen Sitzung des Bildungs-, Verfassungs- und Sozialausschusses des Landtags eine Expertenanhörung zum Thema „Demokratiebildung in Bayern“ stattgefunden hat. „Demokratie ist eine Gesellschaftsform, die in jeder Generation neu erlernt werden muss. Ihr Fortbestand darf nicht als selbstverständlich angesehen werden“, erklärt Anton Rittel, sozialpolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion.
Gerade junge Menschen seien aber erst noch dabei, ihr Urteils- und Handlungsvermögen und damit ihr Demokratieverständnis zu entwickeln. Die Herausforderung liege darin, sie bei dieser Entwicklung bestmöglich zu unterstützen und ihnen sowohl politische als auch gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen. „Ein Handlungsfeld ist die politische Bildung, die in unterschiedlichen Bereichen und Institutionen gestärkt werden muss. Demokratiebildung sollte bereits im Rahmen der frühkindlichen Bildung erfolgen. Kinder sollten dabei die Möglichkeit bekommen, ihre Lebenswelten mitzugestalten und ihre Meinungen frei zu äußern. Dies fördert nicht nur demokratisches Denken und Handeln, sondern auch die Kompetenzentwicklung der Kinder“, so Rittel.
Der rechtspolitische Sprecher Martin Scharf ergänzt: „Echte freiheitliche Demokratie ist weit mehr als ein reines Zählsystem für Mehrheiten. Vielmehr geht es um das Bewusstsein, dass die Würde eines jeden einzelnen Menschen unantastbar ist. Jedes menschliche Leben ist in dieser Würde verbunden und muss geschützt werden.“ Umso wichtiger sei die Demokratiebildung junger Menschen. Hier seien wichtige Impulse durch die heutige Sachverständigenanhörung gesetzt worden. „Dennwenn Menschen sich gegenseitig achten, respektieren und anerkennen, wird die Gesellschaft menschlicher, resilienter und stärker“, so der Landtagsabgeordnete.
Der bildungspolitische Sprecher Dr. Martin Brunnhuber weist in diesem Zusammenhang nochmals auf die Bedeutung einer umfassenden Demokratiebildung hin: „Die Grundlagen dafür werden im Elternhaus und selbstverständlich auch in unseren Schulen gelegt. Die Verfassungsviertelstunde – ein äußerst sinnvolles Instrument – leistet seit ihrer Einführung zum Schuljahr 2024/2025 einen wertvollen Beitrag zur politischen Bildung.“ Demokratiebildung sei aber vor allem eins: eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. „Umso begrüßenswerter ist es, dass zu dem Thema heute eine Sachverständigenanhörung mit einer Vielzahl an Experten stattgefunden hat“, so Brunnhuber.
An dieser Stelle betont der Landtagsabgeordnete noch einmal ganz klar: „Es war folgerichtig, dass sich die demokratischen Fraktionen aus FREIEN WÄHLERN, CSU, SPD und GRÜNE in der gestrigen Sondersitzung in einer Abstimmung für eine Beibehaltung der CSU-/FW-/SPD-/Grünen-Expertenliste ohne eine nachträgliche Einladung des vermeintlichen ‚Experten‘ der AfD-Fraktion ausgesprochen haben. Denn eine Person, die bis letztes Jahr Vorsitzender eines vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuften Vereins war, ist in einer Sachverständigenanhörung zur Demokratiebildung völlig fehl am Platz“, so Brunnhuber abschließend.